Der Kurt-Hübner-Preis der Bremer Theaterfreunde wurde in diesem Jahr an das Team der Musiktheater-Produktion DOCTOR ATOMIC (Musik John Adams, Text Peter Sellers) verliehen.
Den Kurt-Hübner-Nachwuchspreis erhielt der Schauspieler Levin Hofmann.
Die Begründung der Kurt Hübner-Preis-Jury 2024:
Der Kurt-Hübner-Preis des Jahres 2024 geht an die Inszenierung „Doctor Atomic“ als herausragende Produktion der ablaufenden Spielzeit und als weit über Bremen herausragende Produktion zeitgenössischen Musiktheaters überhaupt.
Die Jury würdigt neben der Entscheidung des Theaters, mit dieser beklemmend aktuellen Oper die Spielzeit zu eröffnen, vor allem das glückende Zusammenspiel der unterschiedlichen und in sich besonderen und herausragenden Bestandteile eines Gesamtkunstwerkes: die gesamte Konzeption von Bühne, Licht, Kostüm, Maske und Spiel, einschließlich der Setzung, das Orchester auf der Bühne präsent zu haben, die hochkonzentrierte musikalische Leitung von Stefan Klingele und das so sichere Spiel der Bremer Philharmoniker, die genaue und spielerische Regie von Frank Hilbrich, die eindrucksvolle Bühne von Volker Thiele, die Kostüme und insbesondere das stilisierende Maskenbild, entworfen von Gabriele Rupprecht, das vollkommen selbstverständliche und doch eine eigene Welt behauptende Videodesign von Ruth Stofer, die Dramaturginnen Brigitte Heusinger und Frederike Krüger für ihre Auswahl, Hinführung und Begleitung im Kontext der Premiere und der nachfolgenden Vorstellungen. Erwähnt werden sollte auch das Licht von Christian Kemmetmüller und das Sounddesign von Mathias Kluge. Vor allem sind es aber die großartigen Sängerinnen und Sänger, die diesen Abend tragen und das Publikum berühren – sie alle kommen aus dem Ensemble des Theater Bremen und beweisen einmal mehr, zu was dieses Ensemble fähig ist. Sie seien an dieser Stelle einmal alle namentlich genannt: Michał Partyka, Nadine Lehner, Elias Gyungseok Han, Hidenori Inoue, Oliver Sewell, Christoph Heinrich, Wolfgang von Borries und Constanze Jader. Und an der Seite dieser Sängerinnen und Sänger steht der wie immer glänzend aufgestellte Opernchor unter der Leitung von Noori Cho und Alice Meregaglia.
Für die Jury ist diese Entscheidung auch eine Ermunterung für mehr Mut zu zeitgenössischer Musik und eine Aufforderung an das Theater, diese so besondere Inszenierung wieder in das Programm zu nehmen.
Die Preissumme für den Kurt-Hübner-Preis wird gestiftet von der Stiftung Bremer Wertpapierbörse, die Preissumme für den Nachwuchspreis wird gestiftet von dem Ehrenvorsitzenden der Theaterfreunde Focke Wortmann und den Bremer Theaterfreunden.